Leistungen Tiermedizin

Tierzucht

Spezialgebiete unserer Kleintierpraxis sind im Bereich der Tierzucht orthodädische Vorsorgeuntersuchungen und die Reproduktionsmedizin (Gynäkologie, Andrologie und Neonatologie).

Je nach Rasse und Zuchtverband (zum Beispiel des VDH oder der FCI) sind für die Tierzucht bestimmte Untersuchungen vorgesehen. Diese Vorsorgeuntersuchungen haben das konkrete Ziel, dass Hunde bestimmte Krankheiten und Entwicklungsstörungen, wie zum Beispiel Ellenbogengelenksdysplasie (ED) oder Hüftgelenksdysplasie (HD) nicht weiter vererben.

Zu den Orthopädischen oder Röntgenologischen Vorsorgentersuchungen für die Zucht gehören unter anderem:

ED-Röntgen & HD-Röntgen

ED-Röntgen

Die Ellenbogengelenksdysplasie (ED) wird meist erblich hervorgerufen, kann aber auch durch Faktoren wie schnelles Wachstum, Fettleibigkeit oder falsche Fütterung begünstigt werden. Diese Erkrankung kommt häufig bei mittelgroßen bis großen Hunderassen vor. Festgestellt werden kann sie durch eine Röntgenuntersuchung. Hierfür muss das Tier in einer bestimmten Position gelagert werden, was eine Sedation des Tieres zur Folge hat.

HD-Röntgen

Die Hüftgelenksdysplasie (HD) wird vererbt und kann bei allen Hunde- und Katzenrassen vorkommen. Zu einer HD kommt es, wenn die Hüftgelenkspfanne und der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens nicht exakt zueinander passen. Begünstigt wird dies, wenn die Gelenkskapseln und die Muskeln zu straff oder zu locker sind. Die zu erwartenden Folgen hieraus sind Arthrosen. Um ein Röntgenbild zu erstellen, dass gut zu beurteilen ist, muss der Patient in Rückenlage fixiert sein und die Oberschenkel leicht einrotiert werden. Auch für diese Untersuchung muss das Tier eine Sedation erhalten.

Wann ist eine HD/ED Röntgenuntersuchung sinnvoll?

Eine röntgenologische Untersuchung der Hüfte und des Ellenbogens auf HD und ED ist sinnvoll, wenn Ihr junger oder ausgewachsener Hund beispielsweise in der Spielstunde nicht gerne spielt, sich oft hinlegt oder sogar eine Lahmheit zeigt. Zusätzlich wünschen einige Zuchtverbände offizielle Röntgenuntersuchungen, die Sie bei uns in der Praxis durchführen lassen können.

Ein offizielles HD- oder ED- Röntgen findet meistens ab einem Alter von 12 bis 15 Monaten statt (je nach Zuchtverband). Dafür muss, wie auch bei einer nicht offiziellen Untersuchung, das Tier eine Sedation bekommen und sollte dafür nüchtern sein.

Die von uns angefertigten digitalen Röntgenbilder werden je nach Zuchtverband durch unsere Tierärzte oder den Gutachter des jeweiligen Zuchtverbandes augewertet. Eine Übermittlung der Röntgenbilder erfolgt in der Regel unkompliziert per E-Mail bzw. über das Online-Portal Vet-Z.

Für bestimmte Rassevereine, wie dem Verein für Deutsche Schäferhunde e. V. (SV), braucht der Tierarzt eine HD-Zulassung. Unsere Kleintierpraxis hat eine Zulassung auf HD/ED/LÜW und OCD-Röntgendiagnostik des SV.

Die Ahnentafel Ihres Tieres muss uns im Original vorliegen, sowie die Formblätter bzw. Anträge des jeweiligen Zuchtverbandes. Ihr Hund muss gechipt sein und sollte nüchtern vorstellig werden, da die Untersuchung zwingend in Sedation erfolgen muss.

Die Osteochondrosis dissecans (OCD) ist eine Gelenkerkrankung die primär im Schultergelenk bei schnell wachsenden mittelgroßen bis großen Hunderassen ab einem Alter von 5 Monaten diagnostiziert wird. Seltener kommt die OCD auch im Ellenbogen- oder anderen Gelenken vor. Insbesondere sind der Boxer, Dogge, Deutsch Kurzhaar und Deutsch Drahthaar sowie der Riesenschnauzer betroffen. Bei bestimmten Rassen, zum Beispiel beim Deutsch Drahthaar, ist das Röntgen des Schultergelenkes auf OCD verpflichtend vom Zuchtverband vorgeschrieben. Diese Röntgendiagnostik wird im Zusammenhang mit einer orthopädischen Untersuchung in unserer Praxis durchgeführt. Im Falle eines positiven OCD-Befundes kann eine operative Versorgung in unserer Kleintierpraxis durchgeführt werden.

Bei einem fragmentierten Processus coronoideus medialis Wachstumsstörung im Bereich des Ellenbogen. Eine Inkongruenz im Ellenbogen ist die Folge dieser Entwicklungsstörung. Der sogenannte FPC wird in der Regel im Zusammenhang mit einem offiziellen ED-Röntgen (Ellenbogengelenkdysplasie) diagnostiziert beziehungsweise im Falle einer Lahmheit bei einer orthopädischen und röntgenologischen Untersuchung. Hierbei sind insbesondere schnellwachsende Hunde großwüchsiger Rassen betroffen., aber auch kleine bis mittelgroße hunde können betroffen sein. Typischerweise tritt diese Erkrankung beim Labrador, Labrador-retriever, Golden Retriever, Rottweiler, Berner Sennenhund oder großen Schweizersennenhund auf. Im Falle eines FPC-Befundes kann eine operative Versorgung in unserer Kleintierpraxis durchgeführt werden. In einigen ist eine weiterführende Diagnostik mittels CT (Computertomographie) oder Arthroskopie notwendig.

Im Allgemeinen besteht die Wirbelsäule des Hundes aus sieben Lendenwirbeln. Das sich anschliessende Kreuzbein (Sacrum) besteht aus drei Wirbeln, die sich bis zum 18. Lebensmonat miteinander verbinden. Übergangswirbel treten insbesondere am Übergang zwischen Lendenwirbelsäule und Kreuzbein auf, in diesem Fall spricht man von einem „lumbosacralen Übergangswirbel“. Sie können Merkmale eines Lendenwirbels, als auch Merkmale eines Kreuzwirbels zeigen, demensprechend spricht man entweder von Lumbalisation oder Sacralisation. Lumbosacrale Übergangswirbel kommen zum Beispiel beim Deutschen Schäferhund, Siberian Husky, Riesenschnauzer, Dobermann, Rottweiler oder auch Boxer auf, können aber auch jede andere Rasse betreffen. Die Folge eines lumbosacralen Übergangwirbels kann ein sich entwickelndes Cauda equina Syndrom (auch degenerative lumbosacrale Stenose genannt) sein. Hierbei handelt es sich um eine degenerative neurologische Erkrankung, die zu starken Schmerzen und mit der Zeit zu Lähmungserscheinungen führen kann.

Der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) empfielt seinen Züchtern eine Untersuchung auf den lumbosacralen Übergangswirbel (LÜW). Bei dieser Rasse wird der „LÜW“ mit einer Häufigkeit von 4,3 bis 20,5 % in der Literatur angegeben. Eine orthopädische und röntgenologische Untersuchung auf einen lumbosacralen Übergangswirbel kann bei jeder Rasse in unserer Kleintierpraxis durchgeführt werden.

Unsere Kleintierpraxis hat die offizielle Zulassung Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (BPT) für die Vorsorgeuntersuchung auf Patellaluxation. Die Untersuchung auf Patellaluxation ist bei einigen Hunderassen Pflicht für die Zuchtzulassung.

Von der Patellaluxation sind am häufigsten Zwergrassen betroffen wie zum Beispiel: Malteser, Yorkshire Terrier, Zwergpudel, Pekinese, Chihuahua, Mops, Französische Bulldoggen, Papillon, Boston Terrier, Foxterrier, u.a.

Auch mittelgroße Rassen wie der Chow Chow, Shar-Pei, Englische Bulldogge oder American Bulldogg sind betroffen. Seltener sind große Hunderassen wie Bernhardiner, Boxer, Berner Sennenhund oder auch der Entlebucher bzw. Appenzeller Sennenhund betroffen.

Für Hundezüchter ist unsere Kleintierpraxis ein wichtiger Ansprechpartner im Bereich der Reproduktionsmedizin. Vom Deckzeitpunkt bis zur Geburt der Welpen gibt es professionelle Unterstützung unserer Tierärzte.

Der bestmögliche Zeitpunkt des Deckaktes kann durch zwei verschiedene Untersuchungen festgestellt werden. Zum einen durch die Bestimmung des Progesteronwertes, der anhand einer Blutuntersuchung bestimmt wird. Dies erfolgt meist an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen, um den besten Zeitpunkt für den Deckakt herauszufinden. Zum anderen kann ein Abstrich der Vaginalschleimhaut genommen werden. Mit diesem Abstrich können die entnommenen Zellen unter dem Mikroskop beurteilt und so der Zyklusstand der Hündin bestimmt werden.

Die Progesteronwertbestimmung (Catalyst/IDEXX) als auch die Vaginalzytologie werden in unserer Kleintierpraxis routinemäßig als „in house“ Labordiagnostik durchgeführt und ein genaues Ergebnis liegt innerhalb weniger Minuten vor.

Falls Probleme beim Deckakt auftreten sollten, besteht die Möglichkeit der künstlichen Besamung. Hierbei wird der Rüde manuell abgesamt. Die Samenqualität wird unter dem Mikroskop überprüft und bei passender Qualität wird die Hündin manuell mittels spezieller Inseminationskatheter/„insemination tubes“ besamt. Die Besamung wird meistens ein bis zwei Mal an aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Nach frühestens 21 Tagen kann durch eine Sonografie die Trächtigkeit untersucht werden. Ab dem 50. Tag der Trächtigkeit ist eine röntgenologische Untersuchung sinnvoll, um die Anzahl der Welpen zu bestimmen.

Die sonographische Untersuchung auf Trächtigkeit, auch Trächtigkeitsultraschall genannt, ist ein zuverlässiges Verfahren, um festzustellen, dass eine Hündin, eine Katze oder ein Kaninchen tragend sind. Die Trächtigkeitsuntersuchung mittels Ultraschall wird zwischen den 20. Und 30. Tag nach der Bedeckung bzw. dem Eisprung (Ovulation) bei Hund und Katze durchgeführt. Dadurch kann ermittelt werden, wie viele Welpen ca. zu erwarten sind. Nach dem 30. Tag der Trächtigkeit sind die Welpen schon deutlich weiter entwickelt, so dass es mit zunehmender Größe schwieriger wird die genaue Anzahl der Nachkommen zu ermitteln. Zwischen dem 50. und 63. Tag der Trächtigkeit ist wiederum die Röntgendiagnostik für eine genaue Anzahl der zu erwartenden Welpen das richtige diagnostische Hilfsmittel. Sowohl die Ultraschalluntersuchung als auch die Röntgendiagnostik können zum Zeitpunkt der Geburt gute Hilfsmittel sein, um eine Geburtsstörung (Dystokie) zu diagnostizieren. So lässt sich zum Beispiel mittels Ultraschall die Herzfrequenz der Feten in der Gebärmutter (Uterus) ermitteln. Fällt die Herzfrequenz unter 130/Minute ist dies eine Indikation für einen Kaiserschnitt. Durch eine röntgenologische Untersuchung lässt sich wiederum eine Fehllage (z. Bsp. Querlage) oder ein zu großer Fötus (z. Bsp. bei einer Einlingsgeburt) feststellen.

Bei Hunden und Katzen oder Heimtieren wie Kaninchen und Meerschweinchen kommt es nicht selten vor, dass aufgrund einer Störung des Geburtsvorganges (Dystokie) ein Kaiserschnitt nowendig wird. Dies kann vielfältige Gründe haben. Hierbei unterscheidet man zwischen maternalen (mütterlich) und fetal (vom Fetus ausgehend) bedingten Schwergeburten. Bei maternal